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Wieso mit einer oder zwei Kornsorten zufrieden geben, wenn man gleich 6 davon in einem sehr leckeren Brot verbacken kann? Mein Sechskornbrot mit einer ausgewogenen Säurenote schmeckt einfach toll und das ideale Brotzeitbrot.
Ein Sechskornbrot kennt man vor allem als Brotback-Mischung und meist aus dem Kasten. Im Grunde genommen gibt es wenige Gründe dafür oder dagegen 6 Kornsorten in einem Brot zu verbacken. Es wird dadurch nicht zwangsweise zu einem besseren Brot. Auch mit weniger Kornsorten lassen sich gesunde und geniale Brote backen. Aber wer oft und gerne Brot bäckt so wie ich, häuft immer wieder viele Mehlsorten zu Hause an. Und die müssen von Zeit zu Zeit auch mal abgebaut und verarbeitet werden. Das war zumindest für mich der Grund ein Sechskornbrot zu backen. Und weil es so wunderbar funktionieren kann, wenn man darauf achtet wie die entsprechenden Kornsorten im Brot verarbeitet werden, werde ich sicher auch noch mehr davon backen.
Welche Kornsorten gehören in ein 6-Kornbrot?
Im Prinzip gibt es da keine feste Definition. Ich habe mich für Weizen, Emmer, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer entschieden, weil ich sie vorrätig hatte. Im Prinzip kann jede Getreide-Sorte verwendet werden. Wichtig ist nur darauf zu achten genug Mehl einer backstärkeren Kornsorte zu verwenden, damit das Brot auch aufgehen kann. Hafer und Gerste bauen wenig bis kein Glutengerüst auf und eignen sich daher schlecht als Hauptdarsteller in einem Sechskornbrot. Verarbeitet in einem Kochstück liefern sie aber etwas Eigengeschmack und verbessern die Wasserhaltung im Brot. Das macht das Brot saftiger und länger haltbar.
Ich würde bei einem 6-Kornbrot, das freigeschoben gebacken werden soll, vor allem auf Weizen, Dinkel und Emmer als Haupt-Mehlsorte setzen. Im Kasten gebacken, aber natürlich auch als flacheres Brot freigeschoben, kann der Fokus auch mehr Richtung Roggen verschoben werden.
Verwendete Mehle und Alternativen für das Sechskornbrot
Ich habe folgende Mehle verwendet, die anders ersetzt werden können:
Hafervollkornmehl -> kann ersetzt werden mit jedem anderen Vollkornmehl
Gerstenvollkornmehl -> kann ersetzt werden mit jedem anderen Vollkornmehl
Roggenvollkornmehl extrafein -> kann ersetzt werden mit jedem normalen Roggen-Vollkornmehl
Dinkelvollkornmehl -> kann mit weizen(ähnlichem) Vollkornmehl ersetzt werden
Emmervollkornmehl schwarz -> kann mit normalem Emmer Vollkornmehl oder anderem weizen(ähnlichem) Vollkornmehl ersetzt werden
Weizenmehl Typ W700 -> kann mit Typ 550 oder Tipo 0 ersetzt werden
Der Sauerteig im Sechskornbrot
Ich verwende in diesem Rezept einen Sauerteig. Genauer gesagt einen Roggensauerteig. Es ist auch ein Weizensauerteig oder Dinkelsauerteig möglich, je nachdem, was du daheim hast. Er sollte nur fit sein! Ansonsten musst du 1g "Schisserhefe" dazugeben, die den Sauerteig unterstützt. Für ein reines Sauerteigbrot mit einer Krume siehe unten braucht es einen fitten Sauerteig oder Hefe-Support.
Der Sauerteig wird schnell und warm geführt, das macht ihn mild. Über die lange Reife im Kühlschrank gewinnt der Brotteig dann wieder Säure. Das gleicht sich dann in der Summe am Ende aus und führt zu einer sehr harmonischen Säurenote.
Gebacken wurde im Topf. Hier findest du ein paar Empfehlungen für gute Brotback-Töpfe.
Vortag
09:25 Uhr Sauerteig angesetzt
09:30 Uhr Kochstück angesetzt
13:45 Uhr Hauptteig angesetzt
14:15 Uhr Dehnen und Falten
15:00 Uhr Dehnen und Falten
18:00 Uhr Teig rund formen und in Gärkorb gelegt
18:20 Uhr Teig in Gärkorb in den Kühlschrank
Backtag
15:15 Uhr Ofen eingeschaltet
16:00 bis 16:55 Uhr gebacken
ca. 920g Brot
🕒
Deutschland
Hält 2 bis 3 Tage frisch
Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)
Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.
Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!
Sauerteig sollte für das Sechskornbrot fit sein, da keine Hefe verwendet wird. Daher idealerweise die 2-3 Tage zuvor immer wieder auffrischen. Ansonsten 1g „Schisser“-Hefe dazugeben.
Sauerteig (ich: 9:25 Uhr)
25g Anstellgut Roggensauerteig (oder Weizen oder Dinkel oder Emmer)
50g Roggenvollkornmehl (ich: extrafein)
50g Dinkelvollkornmehl
100g Wasser 38 Grad
Gut vermengen in einem hohen Gefäß und dann bei ca. 28 Grad reifen lassen (z.B. auf einem WLAN Router, der Wärme abgibt).
Kochstück (ich: 9:30 Uhr)
25g Hafervollkornmehl
25g Gerstenvollkornmehl
170g Wasser
Mehle im Wasser auflösen und dann aufkochen unter Rühren, bis ein dicker Brei entstanden ist. Abkühlen lassen mit einer Frischhaltefolie abgedeckt.
Hauptteig (ich: 13:45 Uhr)
Sauerteig
Kochstück
250g Weizenmehl hell wie Typ 550 (ich: W700)
100g Emmervollkornmehl (ich: Emmer schwarz)
150g Wasser
10g Rübensirup (oder notfalls Honig)
10 bis 12g Salz (später einkneten; je nach Geschmack)
30g Bassinage (ggfs. später einkneten; Was ist das?)
(bei schwachem Sauerteig 1g frische Hefe zugeben)
Mit Schwader und Backstein
Wenn du lieber im Topf backen willst
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Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:
Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!
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Vielen Dank für dieses tolle Brot! Gestern gebacken und bis auf einen kleinen Kanten komplett aufgegessen.
In Ermangelung von Gersten- und Hafermehl habe ich stattdessen Rotkornweizenvollkornmehl und Haferflocken genommen, hat gut geklappt. Danke auch fürs Anführen von Alternativen, das hat mir geholfen.
Liebe Grüße,
Lina
Super, dass es geklappt hat. Freut mich! 🙂