Startseite » Steinmühlen-Landbrot
Eine lange Teig-Gare, ein charaktervolles und sehr aromatisches Steinmühlen-Mehl, ein Altbrot-Brühstück und Kartoffelflocken machen dieses deutsch-französische Landbrot zu einem Frischhalte-Wunder. Der Geschmack ist durch den Sauerteig in langer Gare besonders ausgereift und herzhaft. Die Frischehaltung ist nahezu sensationell für ein reines Weizenmehlbrot.
Französisches Steinmühlen-Mehl wie T80 oder auch hier, das T110, geben Broten immer viel Aroma und durch die hohe Wasseraufnahme ein tolles Plus an Frischehaltung. Ob als Poolish oder direkt im Hauptteig verknetet, französische Mehle sind immer eine Bank beim Brotbacken und ich verwende sie besonders gerne in dunklen Misch- und Weizenbroten.
Wie immer aus der zeitlichen Not geboren, hatte ich leider keine Möglichkeit am Vortag einen Vorteig anzusetzen, um am nächsten Tag morgens den Hauptteig zu kneten und bis Nachmittags gehen zu lassen. Wer arbeiten geht und unter der Woche backen will, der muss andere Möglichkeiten der Teigführung suchen.
In einem letzten Versuch habe ich den Teig 2 Stunden nach dem Kneten bei Zimmertemperatur gehen lassen und dann in den Kühlschrank gestellt. Am nächsten Tag wurde der Teig nochmal geknetet und dann zum langsamen Akklimatisieren in eine Kühltasche mit Akkus bei ca. 16 Grad gestellt. Nachmittags war der Teig aber dann doch schon etwas zu weit (und auch etwas zu weich, ich hatte ein wenig zu viel Wasser genommen. Das ist bei Kartoffelanteilen immer etwas schwieriger zu steuern). Nichtsdestotrotz habe ich ein Brot herausgebracht, dass super schmeckt und die Frischehaltung ist auch nach 3 Tage noch sensationiell. Für ein Weizenmehlbrot habe ich das so nicht erwartet. Da hatte der hohe Wasseranteil dann doch sein Gutes.
Besser ist es allerdings bei früheren Versuchen gelaufen, wenn ich die erste Gare (Stockgare) komplett vor der Kühlschrankgare erledigt habe. Teig danach gewirkt und mit dem Brotkorb in den Kühlschrank (für max. 24h) gestellt. Am Backtag kann dann quasi direkt aus dem Kühlschrank gebacken werden. So ist es auch hier beschrieben.
Übrigens kommt das Anstellgut des Sauerteigs direkt in den Hauptteig. Wie gesagt, weil zeitlich es nicht anders ging und auch eben nicht immer nach Schema F laufen muss. Durch die lange Teigruhe hat sich dadurch ein richtig tolles Geschmackserlebnis entwickelt. Durch eine geringe Menge Hefe (1g) ist auch kein lästiger Hefegeschmack dem Brot angehaftet. Zum Nachbacken sehr empfohlen.
Das Brot ist im Topf gebacken. Meinen habe ich damals hier gekauft und bin sehr zufrieden damit*. Kann man aber auch frei geschoben backen.
Vortag
16 Uhr Vorteige machen
16 Uhr Autolyseteig machen
17 Uhr bis 17:15 Uhr Hauptteig kneten
18 Uhr Dehnen & Falten
19 Uhr Dehnen & Falten
20 Uhr Dehnen & Falten
21 Uhr Teig wirken, in den Brotkorb und dann in den Kühlschrank
Backtag
16 Uhr Ofen anheizen
16 Uhr Teig aus Kühlschrank nehmen
17 Uhr Backen
ca. 1100g Brot
🕒
Deutschland, Frankreich
Hält 2 bis 3 Tage frisch
Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)
Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.
Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!
Altbrot-Brühstück
30g Altbrot
100g kochendes Wasser
Vermengen und 1 Stunde abkühlen lassen
Kartoffel-Brühstück
30g Kartoffelflocken
120g Wasser
Vermengen und 1 Stunde abkühlen lassen
Hauptteig
Brühstücke
20g ASG
1g Hefe
300g Französisches Steinmühlen-Mehl T110
200g Weizenmehl Typ 550
300g Wasser (ich hatte gar 350g->tolle Frischehaltung->schwer zu handhaben; ansonsten mit 280g beginnen und zum Schluss noch 20g hinzugeben, wenn der Teig noch Wasser aufnehmen kann)
12g Salz (zum Schluss einkneten)
Die Krume ist sehr schön elastisch und saftig
Im Topf ist das Brot super aufgegangen
Teig vor der Kühlschrankgare
Eine schöne krosse Kruste
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Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:
Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!
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Das Rezept klingt sehr interessant und ich würde es gerne ausprobieren. Was aber sind Kartoffelflocken und wo bekommt man die? Oder ist das dasselbe wie die Kartoffelpüreeflocken? Vorab schon mal danke für deine Antwort.
Ist nicht dasselbe. Ich habe die damals im Bioladen gekauft. Da könntest du mal schauen.
Hallo René,
in Ermangelung der französischen Mehle (streube mich immer noch Mehl per Post zu ordern) und da ich im Nachbarort eine tolle Mühle samt Bio-Mehl habe, wurde nun auch dieses Brot gebacken. Wie von dir empfohlen mit 1050 und 550 Mehl. Es ist ein Gedicht. Super Ofentrieb (im Topf gebacken), tolle Kruste und Krume. Sagenhaft aufgerissen. Sieht aus wie ein Gemäde. Der Geschmack fantastisch. Ich habe noch zusätzlich ein paar Sonnenblumenkerne am Schluss unter den Teig geknetet. Klasse 👍 Ich finde es übrigens super, dass du auch immer alternativ „normale“ Mehle in deinen Rezepten angibst 😉.Lg Andrea
Das freut mich Andrea! 🙂
Hallo René,
Danke für deine Antwort!
Das Brot ist, trotz Zweifeln, ganz gut gelungen. Ofentrieb könnte besser sein, daran muss ich noch arbeiten. Aber das Aroma des T110 Mehls… wow, wow, wow!
Selten so etwas gutes gegessen.
Das ist doch ein guter Start! Und an der Form lässt sich doch immer noch arbeiten mit mehr Erfahrung. 🙂
Hallo René,
Ich kämpfe gerade mit diesem Rezept, ja wirklich es ist immer ein K(r)ampf mit französischen Mehlen. Kann es sein, dass sie ein wenig empfindlich sind? Egal ob T65, T80 oder T110….
Ich knete den Teig mit dem TM6 /Knetstufe ca 1,5 – 2 Minuten und habe das Gefühl der Teig ist eher eine Pampe als ein Teig.
Sind diese Mehle eventuell ungeeignet um sie mit dem TM zu verarbeiten?
Mal sehen ob der aktuelle Teig noch zu retten ist 😂
Liebe Grüße und Danke vorab für deine Antwort
Mimi
Hallo Mimi, der TM mixt eher als er knetet oder? Ich habe keinen TM und kann es daher leider nicht ganz beurteilen. Ich persönlich habe ansonsten in meiner Knetmaschine keine wirklichen Probleme mit französischen Mehlen (auch wenn die tatsächlich etwas anspruchsvoller sind als zB italienische Mehle).