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Mischbrötchen mit Weizen und Roggen und Sauerteig

Rustikale Bauernbrötchen

Sauerteigbrötchen mit Roggen und Weizen, hergestellt wie typische Bauernbrote. Der Anteil Weizen wurde hier ein klein wenig erhöht, damit die Bauernbrötchen nicht zu schwer sind. Ein wahres Highlight, besonders wenn sie recht frisch gegessen werden.

Eigentlich komisch, dass es Bauernbrötchen nicht in vielen Bäckereien gibt, da doch das Bauernbrot eine der beliebtesten Brotsorten ist (vor allem im Süden von Deutschland). Vielleicht liegt das daran, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung bei Brötchen doch eher an ultraleichte und fluffige (und leider oft auch durch Zusatzstoffe und Enzyme aufgeblasene) Semmeln denkt, die man so überwiegend in Bäckereien und Supermärkten bekommt.

Was kommt rein in Bauernbrötchen?

Ganz klassisch: Sauerteig, Roggenmehl und Weizenmehl. Dazu natürlich Wasser und Salz. Damit sie auch für HeimbäckerInnen gelingsicher sind (auch wenn der Sauerteig nicht so fit ist), kommt noch ein Hefe-Vorteig in den Teig. So werden die Bauernbrötchen auch zusätzlich fluffig und luftig. Wer möchte kann anstelle des Hefe-Vorteigs einfach die gleiche Menge mehr Sauerteig ansetzen. In der Regel sind reine Sauerteig-Brötchen aber nicht ganz so luftig, die Krume etwas fester. Dafür gewinnt das Aroma durch reine Sauerteigführung.

Kann ich Bauernbrötchen auch ohne Sauerteig ansetzen?

Das würde vermutlich gehen (habe ich nicht getestet; Anteil Sauerteig durch mehr Hefe-Vorteig 1:1 mengenmäßig ersetzen), geschmacklich werden die Bauernbrötchen aber sicher verlieren und der Anteil Roggen sollte ggfs. etwas heruntergeschraubt werden. Roggen braucht Säure, damit es backfähig wird. Je höher der Anteil Weizen, desto eher geht es auch ohne Sauerteig.

Kann ich Bauernbrötchen auch über Nacht reifen lassen und morgens backen?

Das sollte funktionieren mit einige Anpassungen. Allerdings ist der Teig hier nicht für die kalte Übernachtgare konzipiert. Ich gebe also keine Garantie auf Geschmack und Garstufen, wenn die Gare im Kühlschrank durchgeführt wird.

Wieso muss das Schüttwasser für den Sauerteig oder den Hauptteig warm oder heiß sein?

Bei hohem Roggenanteil sollte die Teigtemperatur höher sein, damit das Brot oder Brötchen schneller reift (Hefeaktivität ist bei Wärme größer) und nicht so sauer wird. Je schneller und wärmer ein Roggenteig reift, desto milder wird er. Wenn du es sehr sauer willst, kannst du die Temperatur der Teige auch niedriger halten, aber die meisten unter uns wollen roggenlastige Gebäcke nicht ganz so sauer.

Welche Mehle brauche ich für Bauernbrötchen?

Ich habe Standardmehle verwendet:
Weizenmehl Typ 1050
Roggenmehl Typ 1150

Mein Zeitplan für dieses Rezept

Vortag

21:00 Uhr Sauerteig ansetzen
21:05 Uhr Vorteig ansetzen

Backtag

11:00 bis 11:15 Uhr Hauptteig ansetzen
13:45 Uhr Teiglinge abstechen und formen
14:45 Uhr Ofen einschalten
15:30 bis 15:50 Uhr backen

Rezept

Ergebnis

85g pro Brötchen / bei mir 9 Brötchen

Zubereitungszeit

🕒

Region

Deutschland

Frischehaltung

Sollte schnell gegessen werden

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Zutaten

  • 7.5g Roggensauerteig (Weizensauer geht auch)
  • 200g Roggenmehl Typ 1150
  • 300g Weizenmehl Typ 1050
  • 376g Wasser
  • 11g Salz
  • 0.1g frische Hefe
  • 20g Bassinage / Reservewasser

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

Zubereitung

Teig ergibt 9 Brötchen (je nach Gewicht). Bei mir 9 Brötchen mit je 95-100g Teig.

Vortag

Roggensauerteig (bei mir 21 Uhr)
7.5g Roggensauerteig (Weizensauer geht auch)
150g Roggenmehl Typ 1150
150g Wasser (bei mir: 36 Grad)
Anstellgut in einem hohen Gefäß (z.B. Einmachglas) im Wasser auflösen, Mehl einrühren und abgedeckt im Raum reifen lassen. Zieltemperatur sollte ca. 28 Grad haben. Berechnung der Schüttwassertemperatur abhängig von den Temperaturen der Zutaten mit Hilfe dieses praktischen Tools. 
 
Hefevorteig (bei mir: 21:05 Uhr)
100g Weizenmehl Typ 1050
100g Wasser
0.1g frische Hefe (ca. 1 Reiskorngröße)
Hefe im Wasser auflösen und dann mit dem Mehl verrühren. Abgedeckt reifen lassen im Raum.

Backtag

Hauptteig (bei mir 11 bis 11:15 Uhr)
Sauerteig
Hefevorteig
50g Roggenmehl Typ 1150
200g Weizenmehl Typ 1050
11g Salz
126g Wasser (bei mir: 80 Grad) (auch hier sollte die Teigtemperatur auf 27-28 Grad berechnet werden mit Hilfe dieses Tools)
20g Bassinage / Reservewasser (was ist das?) (ggfs. später einkneten)

  • Sauerteig und Hefevorteig im Wasser auflösen (ja, das Wasser darf so heiß sein, weil es sich durch das Vermengen mit den Vorteigen und den anderen Zutaten schnell abkühlt und somit kein Problem für die Mikroorganismen besteht, dass sie den Hitzetod sterben könnten. Man sollte aber zügig arbeiten).
  • Dann das Mehl und das Salz zugeben und auf niedriger Stufe vermengen/verkneten für 6-10 Minuten (je nach Maschine). Dann sollte der Teig auch einigermaßen glatt werden. Mit etwas Reservewasser tröpfchenweise zugegeben bei etwas höherer Geschwindigkeit löste sich der Teig bei mir dann auch ganz gut von der Schüsselwand.
  • Fenstertest ist eher mäßig bis nicht möglich, wegen dem Roggenanteil. Teig ist also nicht so sehr dehnbar.
  • Teig in eine geölte Teigschüssel geben und 2-2,5 Stunden gehen lassen.
  • Teig sollte sich merklich vergrößern in der Zeit, muss sich aber nicht unbedingt verdoppeln.
  • Dann den Teig auf die Arbeitsplatte kippen (bei mir um 13:45 Uhr) und 95-100g Stücke abstechen.
  • Danach werden die Teiglinge jeweils rustikal rund geformt. Dazu etwas Mehl auf die Oberfläche des abgestochenen Teiglings streuen (damit an der Stelle der Teig während dem Backen aufreißt) und immer wieder von den Seiten locker nach Innen falten. Dann Teigling zügig umdrehen und noch einmal mit den Handkanten rundschleifen. Leicht platt drücken und so dann mit dem Schluss (den am besten auch nochmal etwas in Mehl drücken) nach unten in ein Leinentuch oder Küchentuch legen. Du siehst das alles unten im Video.
  • Die geformten Teiglinge reifen dann für 1:45 Stunden abgedeckt (Stückgare).
  • 45 Minuten, bevor die Teiglinge fertig gereift sind, wird der Ofen aufgeheizt auf 250 Grad O/U-Hitze mit einem Schwader/Dampfgefäß.
  • Nach der Stückgare werden die Teiglinge entweder direkt auf den Backstein oder erst auf ein Stück Backpapier auf einem Schieber umgedreht abgelegt (Schluss nach oben) und in den Ofen eingebracht (mittlere Ofenschiene).
  • Unter Dampf/Schwaden wird für 10min bei 250 Grad gebacken.
  • Dann wird der Schwaden abgelassen und auf 220 Grad heruntergeschalten; weitere 10min backen, bis die gewünschte Bräune erreicht ist.
  • Wenn die Teiglinge drohen zu dunkel zu werden, dann zwischendurch einfach ein Stück Alufolie darüber legen und/oder etwas den Ofen herunterschalten.
  • Abkühlen lassen auf einem Rost (mind. 45 Minuten)
  • Fertig!

Teiglinge direkt vor dem Backen

Teiglinge geformt in Leinen (Video wie geformt wird, siehe weiter unten)

Teig nach dem Kneten

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

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Artikel zuletzt aktualisiert am 4. Oktober 2024 von
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Über mich

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