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Fruchtiges Sauerteig-Brot mit Weizen und Roggen

Cranberry-Kasten-Brot

Alle paar Wochen höre von meiner Familie, dass ich doch mal wieder so ein Körnerbrot mit Cranberries backen soll. Bisher habe ich es noch nie als Rezept niedergeschrieben, immer nur aus dem Gedächtnis gebacken. Das soll nun ein Ende haben: Hier findest du das Rezept für eines der absoluten Lieblingsbrote meiner Familie: Ein leckeres Kastenbrot mit Cranberries.

Für alle Kritiker der Cranberry gleich vorweg: Wenn dir der Transportweg der Beere (z.B. aus den USA) zu weit ist, kannst du auch mit anderen getrockneten Beeren arbeiten. Wer regional backt kann also schauen, was aus der Gegend anstelle der Cranberry verwendet werden kann.

Ansonsten sind Cranberries in der getrockneten Variante natürlich nicht mehr so gesund wie die frische Variante. Vitamine gehen während dem Trocknungsprozess verloren. Kalium, Natrium und Magnesium sind aber weiterhin vorhanden und da die Cranberry per se nicht allzu viele Kalorien hat, eignet sie sich durchaus für gesundes und kalorienarmes Backen. Was die Cranberry abseits der Öko-Bilanz und den Gesundheitsfaktoren aber auf jeden Fall ist: Sie ist sehr lecker und eignet sich toll für Brote. Die Kombination aus einem rustikalen Brot mit hohem Vollkornanteil und der fruchtigen Süße der Cranberry ist ein Highlight.

Durch den Sauerteig, Saaten-Quellstück und Altbrot-Quellstück ist die Haltbarkeit besonders lang. Auch nach 1 Woche lässt sich das Kastenbrot noch essen und es schmeckt auch dann sogar noch.

Zum Saaten-Quellstück: Ich habe immer viele verschiedene Saaten zu Hause: Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Hanfsamen, Lupinenschrot, Mohn, Sesam, etc. Nimm einfach das was du hast und erstelle dir deine eigene Mischung. Hier gibt es keine konkrete Vorgabe. Wichtig ist, dass du die Saatenmischung anröstest und dann mit ausreichend Wasser quellen lässt. Ansonsten ziehen die Saaten das Wasser aus dem Teig, wenn du sie einfach nur so in diesen einarbeitest. Das Brot wird dann trocken und das wollen wir nicht.

Für den Trieb des Teigs habe ich nur auf Sauerteig gesetzt. Kein Gramm Hefe ist im Teig vorhanden. Auch das gibt noch Frischehaltung und vor allem jede Menge Geschmack. Wo wir schon beim Thema sind: Das Brot schmeckt wirklich besonders: fruchtig, krachend, saftig und rustikal zugleich. Gerade mit Butter oder einem milden Käse ist es das perfekte Brot, wenn man mal vom üblichen Standard genug hat.

Dadurch, dass der Teig einen hohen Roggenanteil hat, ist er nicht so verarbeitbar wie z.B. ein reiner Weizenteig. D.h. er ist recht klebrig und lässt sich auch schwer auf Spannung bringen. Einen Fenstertest zum Prüfen der Teigstruktur kannst du dir auch sparen. Durch den hohen Roggen- und Saatenanteil ist das Glutengerüst nicht so stark ausgebildet. Aber das ist OK und auch völlig normal bei roggenlastigen Saaten-Broten. Du hast es dadurch sogar noch etwas leichter und kannst den Teig problemlos, ohne ihn wirken zu müssen, in deine Kastenform bringen und dann dort gehen lassen. Das habe ich allerdings erst nach der Stockgare gemacht. Alles weitere dazu findest du weiter unten.

Mein Zeitplan:

Vortag

18:00 Uhr Sauerteig angesetzt
18:15 Uhr Altbrot-Quellstück angesetzt
18:30 Uhr Saaten-Quellstück angesetzt

Backtag

12:00 Uhr Teig geknetet
12:30 Uhr Dehnen und Falten (nur bedingt möglich)
13:00 Uhr Dehnen und Falten (nur bedingt möglich)
13:30 Uhr Dehnen und Falten (nur bedingt möglich)
16:00 Uhr Teig in den Kasten gelegt
18:00 bis 18:45 Uhr gebacken

Rezept

Ergebnis

ca. 1300g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

Unspezifisch

Frischehaltung

Hält lange frisch

Rezept drucken
Dieses Brot habe ich in der Kastenform gebacken.
Alles übers Brotbacken in der Kastenform liest du hier und auch, welche Kastenformen ich so verwende. Ich habe hier mit einer alten IKEA Kastenform gebacken (leider nicht mehr erhältlich). Sie hat eine Größe von 28 x 10 x 8 cm und ist für 800 bis 1200g Brote (je nach Teigvolumen) geeignet. Mögliche Alternative:

Zutaten

  • 40g Altbrot-Brösel (oder Vollkorn-Semmelbrösel)
  • 250g Saaten angeröstet (Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Leinsamen, Mohn, Sesam, Lupinenschrot etc.)
  • 10g Anstellgut Roggensauerteig
  • 200g Roggenvollkorn
  • 250g Weizenmehl Typ 1050
  • 700g Wasser
  • 100g Cranberries (oder andere getrocknete Früchte)
  • 15g Salz

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

Zubereitung

Vortag

Roggensauerteig
10g Anstellgut Roggensauerteig
100g Roggenvollkornmehl
100g Wasser
Ordentlich vermischen und dann in einem geschlossenen hohen Gefäß bei Raumtemperatur ca. 16 bis 18 Stunden reifen lassen

Altbrot-Quellstück
40g Altbrot zerbröselt
80g Wasser
Vermischen und über Nacht stehen lassen

Saaten-Quellstück
250g verschiedene Saaten in der Pfanne anrösten
270g Wasser aufschütten und einrühren
Über Nacht stehen lassen

Backtag

Hauptteig

Altbrot Quellstück
275g vom Saaten Quellstück (Rest aufbewahren für das Topping)
Sauerteig
250g Weizenmehl 1050
100g Roggenvollkorn
250g Wasser
100g Cranberries (oder andere getrocknete Früchte) klein gehackt
15g Salz (erst zum Schluss einkneten) 
  • Alle Zutaten außer Salz langsam für ca 10 Minuten verkneten
  • Die letzten 3 Minuten das Salz einkneten
  • Teig ist eher weich, klebrig und löst sich NICHT vom Schüsselrand
  • Teig in eine leicht geölte Teigschüssel mit Deckel geben, vor dem Verschließen evtl. nochmal mit Wasser an den Händen falten
  • Bei 30, 60 und 90 Minuten versuchen den Teig etwas zu Dehnen und zu Falten. Das funktioniert nur bedingt, da ein hoher Roggenanteil
  • Weitere 2:30 Stunden Stockgare
  • Teigling auf der Arbeitsplatte mit der Teigkarte versuchen etwas auf Spannung zu schieben. Das ist etwas klebrig, bringt aber vermutlich ein etwas schöneres Ergebnis im Aufgehen des Teigs beim Backen. Wenn nicht möglich, einfach irgendwie in den Kasten legen und dann mit Wasser an den Händen den Teig oben schön glatt streichen
  • Kasten mit einem Handtuch abdecken
  • Bis zu 2 Stunden Stückgare, bis der Teig sich nochmal um ca. 30 bis 50% vergrößert hat
  • Der Teig darf nicht in sich zusammenfallen und auch sollten keine Luftlöcher entstehen. Dann ist der Teig zu weit.
  • Währenddessen den Ofen auf 250° vorheizen; Pizzastein macht Sinn, auch ein Schwader
  • Topping aufbringen (dazu den Teig nochmal etwas befeuchten (z.B. mit einem Sprüher) und dann die restlichen Saaten dort aufstreichen)
  • Danach den Teig einmal längs einschneiden
  • Kasten in den Ofen stellen und dann direkt schwaden für 10 Minuten bei 240°
  • Schwader entfernen, feuchte Luft kurz ablassen und dann bei 180° weitere 35 Minuten backen
  • Kasten aus dem Ofen nehmen, Brot aus dem Kasten nehmen und auf einem Rost abkühlen lassen
  • Fertig!

Eine super saftige, fruchtige Krume

Nach der Stückgare werden die Saaten auf den angefeuchteten Teig aufgebracht. Anschließend wird der Teig längs eingeschnitten…

Teig vor der Stückgare

Teig direkt nach dem Kneten

Die verwendeten Saaten vor dem Anrösten

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

Artikel zuletzt aktualisiert am 10. Juli 2024 von
Hier findest du Quellennachweise
* Ich empfehle unter anderem Produkte bei Amazon, die ich selber als Utensilien für das Backen meiner Brote verwende. Wenn du über meine Links etwas kaufst, erhalte ich dort eine kleine Provision. Das unterstützt mich dabei, meinen Brot-Blog weiterführen zu können. Wenn du das nicht möchtest, kannst du die Produkte natürlich auch direkt über Amazon suchen, ohne auf meine Links zu klicken. Oder noch besser: Du kaufst im stationären Handel. Das würde mich genauso freuen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.
6 Antworten
  1. Barbara Fischer

    Hallo René,

    zum Glück bin ich vor einiger Zeit auf dieses Rezept gestoßen…ich liebe Körnerbrote und auch Cranberries.Darum war auch gleich klar, dass ich dein Brot nachbacken muss. Gestern Abend war es dann endlich soweit, ich habe mein Exemplar aus dem Ofen geholt. Das Frühstück heute war ein absolutes Highlight, dieses Brot ist sooooooooooooooo genial…..megalecker und supersaftig 👌 Ich bin total begeistert, das Rezept ist der Hammer. Danke dafür 😎

    Herzliche Grüße
    Barbara

  2. Christine Hofmann

    Hallo René,
    im Rezept stehen 600 gr Wasser, in der detaillierten Beschreibung insgesamt 700 gr. – welche Menge ist denn zu verwenden? Ich würde das Rezept gerne testen 😊
    Danke für deine Antwort!
    Viele Grüße
    Christine

  3. Franz

    Hallo René,
    dieses Rezept ist ja absolut super, mal was völlig anderes. Zwar hab ich den Fehler gemacht, es übergaren zu lassen, dann ist mir auch das Tuch zum Abdecken angeklebt. Worauf mit die aufgebrachten Saaten ins Brot hineinegefallen sind. Aber außer der missglückten Form alles gut, der Geschmach ist einmalig.

    Lediglich mit den angegebenen Backzeiten hatte ich Schwierigkeiten. Nach den angegebenen 45 Minuten war der Teig noch roh, die Kerntemperatur lag bei guten 70 Grad C. Letztendlich habe ich es insgesamt mit immer wieder reinschieben ca. 80 Minuten gebacken. Wie auch vergleichbare Brot dieser Größe und Masse.

    Aber jetzt weiß ich’s und werd mich weiterhin daran freuen!
    Danke und herzlichst
    Franz

    1. René Dasbeck

      Hallo Franz, freut mich, dass es dir schmeckt. Ich vermute, dass du im kalten Ofen gebacken hast. Den Ofen immer erst aufheizen. Dann sollte das Brot auch schneller durch sein.

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Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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