Startseite » Schnelles Topfbrot „4-Stunden-Laib“
Um mein restliches Anstellgut vom Auffrischen loszuwerden habe ich ein spontanes Brot angesetzt um es zu verschenken. So spontan, dass ich nur 4 Stunden Zeit hatte um es nach dem Ansetzen, der Reife und dem Formen gebacken aus dem Ofen zu ziehen. Trotz der Kürze der Zeit ist es ein wunderschönes Topfbrot geworden.
Ich bin ein Verfechter von langer Teigreife: Nur mit einer langen Reife entstehen die besten Aromen, die man sich in einem Brot wünschen kann. Das heißt aber noch lange nicht, dass schnelle Brote nicht schmecken. Und manchmal hat man einfach nicht die Zeit für 24 Stunden kalte Gare im Kühlschrank oder 10 Stunden langsame Reife im Raum mit möglichst wenig Hefe. Manchmal hat man Zeitdruck oder will spontan noch schnell abends ein Brot mit zu einem Grillabend mitbringen. Dieses schnelle Topfbrot kannst du in 4 Stunden ansetzen und fertig backen. Und trotz der Kürze der Zeit bringst du ein herrlich schönes Brot mit zur Party.
Gleich vorweg: Dieses Rezept verwendet jede Menge Sauerteig-Reste. Ich wollte sie nicht wegwerfen. Wenn du keinen Sauerteig hast, dann schreibe ich dir unten ins Rezept, wie du den Sauerteig mit Mehl, Wasser und Hefe ersetzen kannst. Das Brot wird dann etwas anders schmecken, aber Brote schmecken ohnehin bei jedem Bäcker anders. Anderer Sauerteig, andere Umgebung, andere Fähigkeiten in der Aufarbeitung, usw. Alles Parameter, die den Geschmack und das Aussehen des Brotes beeinflussen. Positiv wie negativ.
Hast du Lust das Brot zu backen, aber keine 120g Sauerteig Anstellgut? Dann füttere einfach mal etwas mehr und nimm dann für das Brot 120g von deinem Sauerteig ab.
PS: An alle, die sich gerne beschweren möchten über die vermeintlich kurze Zeit der Reife: Ja korrekt, eine längere Reife mit weniger Hefe wäre geschmacklich förderlich. Das ist aber nicht der Anspruch dieses Brotes: Es soll handwerklich korrekt sein, lecker schmecken und vor allem schnell gehen. Da sind 4 Stunden an der Untergrenze des Machbaren angesetzt. Mit noch mehr Hefe würde es zwar nochmal schneller gehen, ich würde aber nicht mehr als 2% Hefe zur Mehlmenge nehmen, weil der Geschmack sonst leidet und ein stärkerer Hefegeschmack entsteht. Man kann auch auf die Hefe ganz verzichten und die Reifezeit verdoppeln oder verdreifachen...das wird das Brot noch aromatischer werden lassen. Aber wie gesagt, sind wir hier ja auch beim "4-Stunden-Laib". Für lange Teigreifen und Brote ohne oder mit ganz wenig Hefe gibt es hier im Blog jede Menge andere Rezepte.
Backtag
13:30 bis 13:45 Uhr Kneten
14:15 Uhr Dehnen und Falten
14:45 Uhr Dehnen und Falten
15:15 Uhr Dehnen und Falten
15:45 Uhr Vorformen
15:55 Uhr Rundwirken
16:00 Uhr Ins Gärkörbchen legen
16:45 bis 17:30 Uhr Backen
800g Brot
🕒
Deutschland
Hält 2 bis 3 Tage frisch
Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)
Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.
Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!
Hauptteig „All in One“ (bei mir 13:30 Uhr)
120g Anstellgut Reste vom Sauerteig (bei mir 30g Roggen, 90g Weizen; du kannst auch nur Weizen- oder Roggensauerteigstarter nehmen)
Wenn du keinen Sauerteig hast, dann nimm 60g Weizenmehl Typ 1050 + 60g Wasser + 2g zusätzliche Hefe
370g Weizenmehl Typ 1050 (bei mir: Tipo 1)
30g Roggenvollkornmehl (bei mir: Waldstaudenroggen)
260g Wasser 38 Grad
8g Hefe
10g Salz
Bis 20g Reservewasser (nur einkneten, wenn Teig noch Wasser aufnehmen kann)
Der Teig direkt nach der Stückgare im Gärkörbchen
So wie bei diesem Brot habe ich das Topfbrot vorgeformt:
Kneten und Formen des Teigs (Beispielhaft beim „Friss dich dumm Brot 2.0„):
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Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:
Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!
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„Kannst Du irgendwie ein Brot bis heute Abend backen?“ absolut geniales Rezept! Anstellgut hatte ich eh im Kühlschrank, Hefe eingefroren, hatten zwar nur noch Roggen und Dinkelmehl daheim aber es hat sooo gut geklappt!
Vielen Dank! Kommt definitiv in unseren Back-Ordner🤩
Super, das freut mich sehr! 🙂
Bestes Rezept ever …♥️
Ob mit oder ihne Brühstück, über Nacht mit 1g Hefe oder so, wie es das Rezept sagt … immer wieder klasse!
Danke für Deine tollen Rezepte! 🙋🏼♀️
Freut mich, dass es bei dir so gut klappt! 🙂
Hallo René,
erst einmal vielen Dank für die tollen Rezepte und super Anleitungen (sogar mit Zeitplan).
Den 4-Stunden-Laib habe ich jetzt schon öfter gebacken und es hat immer funktioniert.
Heute hab ich ein bisschen experimentiert: nur 240g Wasser genommen und mit dem Salz, etwas Brotgewürz, ca. 80 bis 100g Sonnenblumenkerne und 2 Hände voll Leinsaamen mit eingeknetet. Dann so verfahren wie beschrieben und in der Kastenform (Petromax, Gusseisen) gebacken. Ich find´s Top.
Lieben Gruß
Claudia
Cool, wenn du gut zurecht kommst und sogar das Rezept variieren kannst. Freut mich! 🙂