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Gelingsichere Schwäbische Laugen-Wecken

Einfaches Rezept für Laugenbrötchen

Schwäbisches Laugengebäck kennen und lieben nicht nur die Leute in Baden-Württemberg.  Aber die besten Laugenbrötchen kommen nun mal aus dem Schwabenländle. Als gebürtiger Schwabe darf ich das sagen. Wird Zeit, dass auch diese einfachen Laugenbrötchen den Weg in meinen Blog finden.

Ich lebe jetzt schon sehr lange in Bayern, bin aber gebürtig aus der Nähe von Esslingen im Schwabenländle. Und wenn es Dinge gibt, die mir aus meiner Kindheit in Erinnerung geblieben sind, dann waren es neben den unfassbar guten Maultaschen, die leckeren Laugen-Weggle bei Oma Gertrud. Sie hatte immer welche in ihrem Brotfach in der Küche. Die haben ewig gehalten und immer sau gut geschmeckt. Ob mit Butter, oder Leberkäse oder einfach so aus der Hand.

Nachdem ich meine ersten Versuche mit der Lauge erst kürzlich anhand von Laugenstangen gestartet habe und sofort Erfolgserlebnisse verbuchen konnte, war der Weg zum Laugenbrötchen nicht weit. Eher noch einfacher zu formen, sind sie mit einem recht festen Teig doch sehr einfach herzustellen. Und auch das Laugen ist überhaupt kein Problem. Du findest zum Laugen die Anleitung in meinem Laugenstangen-Rezept und dort auch noch mehr Infos zum einfachen Teig.

Im Vergleich zu den Laugenstangen habe ich hier noch auf Schmalz, statt auf Butter gesetzt (den Tipp haben mir Leute mit mehr Laugen-Erfahrung gegeben; einen wirklichen Unterschied konnte ich allerdings nicht feststellen). Das kannst du aber auch eher vegetarisch mit Butter halten. Und ich habe etwas Sauerteigreste in den Teig gegeben. Auch das musst du nicht tun und kannst anstelle dessen nochmal 15g Milch in den Teig geben. Der geschmackliche Effekt der Sauerteigreste ist zu vernachlässigen, da zu wenig Zeit bei der Reife für Geschmacksbildung ist und die Hefe die Hauptrolle bei der Fermentation und Reife übernimmt. Laugengebäck ist auch eher ein klassisches Hefe-Gebäck. Lass dich also nicht verunsichern von meinen Tests, unten findest du ein einfaches und gelingsicheres Rezept für richtig leckere schwäbische Laugenbrötchen.

Mein Zeitplan

Vortag

22:00 Uhr Vorteig angesetzt

Backtag

10:15 Uhr Hauptteig ansetzen
10:45 Uhr Dehnen und Falten
11:15 Uhr Dehnen und Falten
14:00 Uhr Abstechen, formen, offen ruhen und verhauten lassen
14:15 Uhr Lauge ansetzen
14:30 Uhr Ofen einschalten
14:30 Uhr Laugen und Bestreuen, offen ruhen lassen
15:00 Uhr Einschneiden
15:05 bis 15:22 Uhr Backen

Rezept

Ergebnis

11-12 Laugenbrötchen

Zubereitungszeit

🕒

Region

Deutschland, Österreich, Schweiz, Schwaben

Frischehaltung

Hält 2 bis 3 Tage frisch

Rezept drucken

Zutaten

  • 700g Weizenmehl Type 550 oder W700 oder Weissmehl
  • 162g Wasser
  • 3,1g Hefe
  • 265g Milch
  • 14g Salz
  • 50g Butter oder Butterschmalz
  • etwas Brezelsalz
  • 10g Reserve-Milch 3,5%
  • (100g Sauerteigreste TA200; wenn nicht, dann +15g mehr Milch)

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

Zubereitung

Menge ergibt 11-12 Laugenbrötchen

Vortag

Vorteig (bei mir: 22 Uhr)
250g Weizenmehl Type 550 / W700 / Weissmehl
162g Wasser
0.1g Hefe (Reiskorngröße)
Hefe im Wasser auflösen, Mehl dazugeben und zu einem Teigklumpen verrühren (und mit feuchten Händen verkneten). Abgedeckt im Raum reifen lassen über Nacht bei ca. 20°.

Backtag

Hauptteig (bei mir: 10:15 Uhr)
Vorteig
3g Hefe
265g Milch 3,5% (+15g wenn keine Sauerteigreste verwendet werden)
450g Weizenmehl 550 / W700 / Weißmehl 
(100g Sauerteigreste TA200; wenn nicht, dann +15g mehr Milch)
14g Salz (zum Schluss zugeben)
50g Butter oder Schmalz (zum Schluss zugeben; max. zimmerwarm) 
10g Reserve-Milch 3,5% (ggfs. zum Schluss zugeben)

  • Die Hefe in der kalten Milch (ja…die Milch muss für Hefe nicht gewärmt werden) auflösen.
  • Alle weiteren Zutaten bis auf das Salz, Butter/Schmalz und Reserve-Milch dazugeben. 
  • 10 Minuten in der Küchenmaschine verkneten (7 Minuten Stufe 1, dann Stufe 2), Salz und Butter zum Schluss die letzten 3 Minuten einkneten. 
  • Falls der Teig noch sehr fest ist, könnt ihr zum Schluss tröpfchenweise Reserve-Milch einkneten.
  • Teigtemperatur sollte bei ca. 25° liegen, wenn deutlich wärmer oder kälter, verkürzt oder verlängert sich die folgende Reifezeit.
  • ca. 3:30-3:45 Std. Stockgare bei 22° Raumtemperatur in einer leicht geölten abgedeckten Teigwanne. Der Teig muss sich in der Zeit 2/3 bis doppelt vergrößert haben.
  • Bei 30 und 60 min wird der Teig jeweils etwas aufgezogen und wieder zu einem Teigball gefaltet um einen Gasaustausch im Teig zu ermöglichen. Das stärkt das Teiggerüst und regt die Hefeproduktion an.
  • Teig nach der Stockgare auf die leicht gemehlte Arbeitsplatte geben.
  • Teigling etwas bemehlen und mit der Teigkarte 100g Stücke abstechen (11 ohne Sauerteigreste, 12 mit Sauerteigresten).
  • Diese Teiglinge werden dann zuerst auf Spannung gefalten (siehe Video unten), umgedreht und dann in der hohlen Hand (Kralle machen, Handballen liegt auf) rundgeschliffen (siehe Video unten).
  • Lege die Teiglinge mit dem Schluss nach unten direkt auf ein Stück Backpapier auf einem Backblech.
  • Dort ruhen die Teiglinge nun 30 Minuten ohne abgedeckt zu werden. Dadurch verhauten sie etwas.
  • In der Zwischenzeit wird die Lauge angesetzt (nach obenstehender Anleitung: 40g Laugenperlen in 1L warmem (30°) Wasser; laugenbeständige Handschuhe und Schutzbrille tragen; bei Kontakt abwaschen; bei Augenkontakt sofort auswaschen und Arzt aufsuchen).
  • Nach 30 Minuten Ruhezeit wird der Ofen auf 250° Ober/Unterhitze aufgeheizt (kein Backstein; kein Schwadegefäß…es wird ohne Dampf gebacken).
  • Nun werden die Laugenbrötchen-Rohlinge für jeweils 5 Sekunden in die Lauge getaucht (Handschuhe!) und anschließend wieder auf den Schluss auf das Backblech gelegt.
  • Dort ruhen die Teiglinge nochmal 30 Minuten. Wer möchte, kann die Teiglinge nun mit grobem Brezel-Salz bestreuen.
  • Nach den 30 Minuten (seit dem Formen ist also 1 Stunde vergangen) werden die Laugenbrötchen-Rohlinge im Kreuz eingeschnitten (ca. 0.75cm tief; am besten ein welliges kleines Messer verwenden). 
  • Das Backblech kommt nun in den 250 Grad heißen Ofen.
  • Dort backen die Laugen-Wecken für 15 bis 18 Minuten (je nach gewünschtem Bräunungsgrad).
  • Die Ofentür bleibt während dem Backvorgang einen Spalt geöffnet. 
  • Auf einen Rost legen, kurz mit etwas Wasser absprühen und 30-60 Minuten abkühlen lassen.
  • Fertig!

nach innen falten um sie dann rund zu schleifen in der hohlen Hand

Abgestochen zu je 100g

So werden die Laugenbrötchen rund geschliffen

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Autor:
René Dasbeck

Bei Fragen melde dich gerne unter:
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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

Artikel zuletzt aktualisiert am 10. Juli 2023 von
Hier findest du Quellennachweise
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Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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